Die Nachrichtenseiten tagesschau.de, spiegel.de und fr.de werden am häufigsten von generativen KI-Modellen als Quelle herangezogen. Das hat eine Untersuchung von Bernstein Analytics ergeben, einer Tochter des Beratungsunternehmens Bernstein Group mit Sitz in Berlin.
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Zunächst identifizierten die Analysten mithilfe eines Medienmonitoring-Tools 25 relevante Themen aus den Ressorts Wirtschaft/Finanzen, Innenpolitik, Außenpolitik, Kultur/Feuilleton und Sport im dritten Quartal des Jahres. Anschließend erstellten sie 30 einzigartige Prompts, die sie mit unterschiedlichen Formulierungen in die Sprachmodelle ChatGPT (OpenAI), Gemini (Google), Perplexity und Grok (xAI) eingaben. Aus den nun insgesamt 3.000 Prompts wurden die Quellen ausgewertet, die die KI-Modelle für die Beantwortung heranziehen. Daraus leiteten die Analysten ein Ranking der meistzitierten Medienquellen ab.
Die Top-Ten:
- tagesschau.de
- spiegel.de
- fr.de
- deutschlandfunk.de
- zdfheute.de
- zeit.de
- welt.de
- focus.de
- t-online.de
- merkur.de
Nur jede vierte Quelle ist ein Nachrichtenmedium
Die Studie zeigt deutliche Unterschiede im Quellenverhalten der Sprachmodelle. So zitiert der KI-Chatbot Grok mit deutlichem Abstand am häufigsten tagesschau.de. Das öffentliche-rechtliche Angebot werde durchschnittlich in 98 Prozent der Prompts zitiert, heißt es in der Studie. Auch Perplexity bevorzugt Inhalte von tagesschau.de in seinen Antworten. Googles KI-Modell Gemini hingegen nutzt „Tagesschau“ gar nicht, dafür mit ZDF und Deutschlandfunk zwei andere öffentlich-rechtliche Angebote.
ChatGPT greift doppelt so oft auf konservativ eingeordnete Medien zu wie auf linksliberale (36 vs. 18 Prozent). Bei Gemini dreht sich das Verhältnis, hier werden dreimal so viele linksliberale Quellen genutzt (10,5 vs. 32,5 Prozent), wobei nach Angaben der Analysten insgesamt mehr neutrale Quellen verwendet werden. Perplexity weist demnach ebenfalls eine linksliberale Tendenz auf, allerdings deutlich schwächer ausgeprägt (23 vs. 30 Prozent). Am ausgeglichensten zeigte sich Grok (27 vs. 28 Prozent).
Die meisten KI-Modelle beziehen sich auf linksliberale Medien. © Bernstein Analytics
Die Analyse legt auch offen, dass die KI-Sprachmodelle nur wenig auf deutschsprachige Nachrichtenmedien zurückgreifen. Mit 26 Prozent machen sie gerade einmal ein Viertel der zu Rate gezogenen Quellen aus. Am häufigsten bezieht sich Perplexity (32 Prozent) auf Nachrichtenquellen, am wenigsten Gemini (16 Prozent). Auffällig: Fast ein Drittel der Antworten von Elon Musks KI-Bot Grok nannte als Quelle die Plattform X.
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