Nur 44 Prozent fühlen sich von der ARD repräsentiert

Medienanalyse

Mit ihrem Digitalangebot erreicht der ARD-Medienverbund wöchentlich 55 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung. 76 Prozent sind das bei der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen und damit 20 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung im Jahr 2023. Auch der Anteil der 25- bis 49-Jährigen ist im Zwei-Jahres-Vergleich gewachsen: mit zwölf Prozentpunkten auf 66 Prozent.

Dennoch stimmen weiterhin nur 44 Prozent der Aussage „Die ARD gibt Menschen wie mir eine Stimme“ zu. Bei den Befragten in Ostdeutschland konnte die ARD allerdings 13 Prozentpunkte gut machen und liegt nun bei 42 Prozent. Im Westen bleibt der Wert mit plus zwei Prozentpunkten stabil (44 Prozent).

Das sind einige Ergebnisse der ARD-Akzeptanzstudie, die alle zwei Jahre erhoben wird. Im Auftrag der ARD-Forschungskommission hat das Marktforschungsinstitut GIM 1.514 deutschsprachige Personen in Deutschland ab 14 Jahren befragt. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 14. Januar bis zum 7. Februar 2025.


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Bedeutung der ARD nimmt bei Jüngeren zu

Zulegen konnte die ARD bei der Frage nach dem gesellschaftlichen Wert: 73 Prozent empfinden die ARD als wichtig für die Allgemeinheit, vier Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Bei der jüngsten Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen zeigt sich der Unterschied im Vergleich zu 2023 am deutlichsten: 58 statt 45 Prozent.

Betrachtet man die Tagesreichweite im ARD-Verbund nach Ausspielwegen, so zeigt sich ein Zuwachs vor allem im digitalen Bereich (plus sechs Prozent). Der Vergleich der Altersgruppen belegt, dass dieser vor allem auf die unter 50-Jährigen zurückzuführen ist.

ARD Vorsitzender Florian Hager: Diese Ergebnisse zeigen, wie richtig es ist, dass wir so viel Kraft ins Digitale geben, auch wenn das Einschnitte bei unseren linearen Angeboten bedeutet – also im Hörfunk und Fernsehen. Unser Auftrag ist es, für alle Menschen Programm zu machen und wir müssen uns dem digitalen Nutzungswandel anpassen.“

Interesse an politischen Angeboten gewachsen

Während die Demokratiezufriedenheit seit 2020 stark zurückgegangen ist – von 72 (2020) auf 54 (2023) und 47 Prozent (2025) – hat das Interesse an Politik und damit auch an politischen Informationen vor allem seit 2023 zugenommen (plus elf Prozentpunkte auf 68 Prozent). Das gestiegene Interesse spiegelt sich in der medienübergreifenden Tagesreichweite der ARD für aktuelle politische Informationen wider: 71 Prozent statt 67 Prozent im Jahr 2023.

Eine klare Mehrheit fühlt sich durch die ARD-Berichterstattung über das aktuelle Geschehen in der Welt gut informiert (82 Prozent), bewertet die Berichterstattung als verlässlich“ sowie in hoher Qualität“ (72 Prozent) und erkennt die Inhalte als „vertrauenswürdig“ an (72 Prozent).

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