Die Gewinner des PR-April 2019

Monatsbilanz

1. Audi

Was wäre die Kommunikationswelt ohne Rankings? Die beste Kampagne, der eloquenteste CEO, der präsenteste Unternehmenssprecher, der misslungenste Tweet – gerade die Branche, die sich so schwertut, Dinge zu messen, misst sich überaus gerne.
Zu den renommiertesten Rankings hierzulande gehört die Hitliste der besten digitalen Presseportale und Media Center, alljährlich in aller Gründlichkeit erstellt von der Beratungsfirma Net Federation. 75 Unternehmen wurden nach 88 Kriterien unter die Lupe genommen. Es siegte Audi. Im pressesprecher-Ranking der April-Gewinner für die rankingverliebte PR-Welt unsere Nummer 1.

Audi hat 2019 die beste Medienpräsenz im Internet. (c) Getty Images / josefkubes

2. Studien

Was wäre die Kommunikationswelt ohne Studien? Beinahe alle Agenturen, alle Beratungen und alle Medien greifen dann und wann auf dieses bewährte Mittel zurück, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, bestenfalls sogar Debatten auszulösen. Im Laufe eines Jahres erscheinen zahllose Studien – manchmal wertvoll, manchmal weniger – zu fast allem, was irgendwie mit Kommunikation tun hat. Wir leben im goldenen Zeitalter der Kommunikationsstudienindustrie. Doch halt: Ergibt das überhaupt Sinn? Bringt es etwas? Sind Studien wirklich nützlich? Ja, ja und ja, erfuhren wir im April – durch eine Studie.

3. Die Nominierten für den dpok

Was wäre die Kommunikationswelt ohne Awards? Rankings – okay. Studien – gut. Doch die wirklich wahren Preise für Kommunikatoren sind natürlich Preise. Zu den renommiertesten und begehrtesten von ihnen gehört der Deutsche Preis für Onlinekommunikation, liebevoll-knackig dpok genannt. Der pressesprecher vergibt ihn alljährlich gemeinsam mit Quadriga Media. Im April erschien die Shortlist für die 2019-er Ausgabe des Awards. Am 24. Mai wird er vergeben – nicht etwa im Rahmen einer gewöhnlich-feierlichen Gala, sondern auf einer „Fresh Garden Party“. Schon deswegen gehören die dpokgeshortlisteten Unternehmen, Kampagnen und Agenturen zu den April-Gewinnern.

Schon 2018 begeisterte die Award-Show des dpok. (c) Quadriga

4. André Rieu

Gut 52.000 Likes, knapp 35.000 Kommentare, über 2.000 Shares – für ein Bild, auf dem ein Haus, eine Kirche, ein blühender Strauch und ein freundlicher älterer Herr mit Schal zu sehen sind. Und das ist kein Ausreißer: Binnen 30 Tagen erreichte der niederländische Wohlfühl-Geiger André Rieu laut Meedia mit seinen Facebook-Posts über 750.000 Interaktionen.
Da können die üblichen Social-Media-Verdächtigen von Katy Perry bis Rihanna, von Rammstein bis Justin Bieber nicht mithalten, geschweige denn Geigerkollege David Garrett. Heile-Welt-Stimmung, ein bisschen seriös, ein bisschen entspannt, ein bisschen langweilig – die auch im weltweiten Vergleich enorme Social-Media-Resonanz auf seine Posts machte Rieu zu einem der April-Gewinner.

 

 

5. Die Europawahlen

Die Lufthansa gehört zu jenen Unternehmen, die 2019 besonders eindringlich für die Europawahl werben. (c) Lufthansa

Dass Unternehmen sich auf Seiten der Demokratie positionieren und zur Teilnahme an Wahlen aufrufen, ist nichts Ungewöhnliches. Bemerkenswert ist aber die Vehemenz, mit der verschiedene Firmen dies für die Europawahl zwischen dem 23. und 26. Mai 2019 tun.
Ob der Initiativkreis Ruhr, zu dessen Aktion #europasindwir das wirtschaftliche Who-is-who des Ruhrgebiets zusammenkam, ob die die Deutsche Bahn, die eine Ausgabe ihres auflagenstarken Magazins monothematisch der Wahl zum Europaparlament widmete, ob die Lufthansa, die einen Jet mit „Say yes to Europe“ beschriftete – entschlossenere Unterstützung durch Firmen hatten Wahlen wohl noch nie. Wie viel dieser Unternehmenstrend zu öffentlich gemachter Haltung etwas nützt, wird wohl die Wahlbeteiligung Ende Mai zeigen.

Diese PR-Lobhudelei ist ja kaum auszuhalten? Hier geht’s zu den April-Verlierern.

Auf der Shortlist

Der Shitstorm wird nicht vermeidbar sein. Aber welche Gesellschaft soll das abbilden? pic.twitter.com/cqlLcosDjH

— Weil wir dich lieben (@BVG_Kampagne) 26. April 2019

Rückblick

 

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