Die Bahn will grüner werden

Neues Design

Die 280 Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn kommen künftig in grüner statt roter Optik daher: Der rote Seitenstreifen am jeweils ersten und letzten Wagen wird durch einen grünen ausgetauscht. Ein angedeuteter Stecker weist zudem darauf hin, dass die Züge seit 2018 mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs sind.

Konzernchef Richard Lutz und Enak Ferlemann, der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, stellten das neue Design am Dienstag in Berlin vor. Den Grund für die Umgestaltung: „Kein Verkehrsmittel ist so klimafreundlich wie die Bahn. Als größtes Mobilitätsunternehmen in Deutschland ist es unser Anspruch, beim Klimaschutz voranzugehen. Mit den grünen ICEs setzen wir ein starkes Zeichen“, so Lutz.

Hinter dem neuen Außendesign steht die vor Kurzem angekündigte neue Unternehmensstrategie „Deutschland braucht eine starke Schiene“. Unter anderem will man die Fahrgastzahlen im Fernverkehr bis zum Jahr 2030 verdoppeln. „Ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz“, so der Konzern. In aller Munde ist außerdem der Plan, eine mögliche Mehrwertsteuersenkung durch die Bundesregierung „eins zu eins“ an die Kunden weiterzugeben. „Bahnfahren wird billiger“ titelten daraufhin bereits einige Medien.

In Sachen Klimaschutz hat die Bahn indes noch einige Arbeit vor sich: Laut Spiegel-Informationen stammt ein Großteil des genutzten Stroms immer noch aus konventionellen Quellen wie Gas- und Atomkraft sowie Kohlekraftwerken. In allen Bahn-Bereichen soll erst 2038 vollständig mit Ökostrom gefahren werden; klimaneutral soll die Bahn ab 2050 sein. Der neue, grüne Anstrich ist daher vielleicht eher als Zeichen des guten Willens denn als Ausdruck des Ist-Zustandes zu verstehen.

 

 

 

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