„Bild“ und „Spiegel“ am häufigsten zitiert

Der „Spiegel“ und die „Bild“-Zeitung sowie ihre Online-Präsenzen haben die Berichterstattung in den vergangenen Jahren am stärksten beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt der PMG Pressemonitor. Es wurde ermittelt, welche Medien im Zeitraum Juli 2009 bis Dezember 2013 von anderen am häufigsten zitiert wurden.

In den Jahren 2009, 2011 und 2013 bezogen sich je rund ein Fünftel der Zitate aus dem „Spiegel“ und  der „Bild“. Darauf folgen die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Welt“ inklusive ihrer Sonntagsausgaben. Die ARD, das ZDF sowie der „Stern“ und stern.de befinden sich auf den weiteren Plätzen der meistzitierten deutschen Medien.

„Bild“-Zeitung liefert die meisten Zitate

Von fast 47.000 Zitaten, die PMG aus Tageszeitungen erhob, stammen 26 Prozent aus der „Bild“. 18 Prozent aller Zitate bezogen sich auf die „Süddeutsche Zeitung“ und sechs Prozent weniger auf die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Schlusslichter bei den meistzitierten deutschen Tageszeitungen sind die Ende 2012 letztmalig erschienene „Financial Times Deutschland“ sowie die „Frankfurter Rundschau“.

Unter allen wöchentlich erscheinenden Medien kristallisierte sich der „Spiegel“ als klarer Vorreiter heraus: 35 Prozent der 40.500 berücksichtigten Zitate stammen aus dem Nachrichtenmagazin. Mit zwanzig Prozent weniger teilen sich die „Bild am Sonntag“ als auch der „Fokus“ mit 14 Prozent den zweiten und dritten Platz.

EU-Schuldenkrise und Wulff-Affäre begleitet von intensiver medialer Resonanz

Insgesamt bezogen sich 36 Prozent aller Zitate auf die Beiträge aus dem Politikressort. Darauf folgt die Berichterstattung über Wirtschaft als auch Finanzen (18 Prozent). An dritter Stelle findet sich der Sport als Schwerpunkt mit lediglich sieben Prozent. Die letzten drei Plätze der meistzitierten Beiträge verteilen sich auf die Ressorts Vermischtes/Boulevard, die 5 Prozent umfassen, Medien (3 Prozent) sowie Wissen und Wissenschaft (1 Prozent).

Herausragende Themen im untersuchten Zeitraum waren die Affäre um den ehemaligen Bundespräsidenten Wulff sowie die Finanzkrise der Eurozone. Im Januar 2012 behandelten insbesondere der „Spiegel“, die „Bild“ und die „Süddeutsche“ die Wulff-Affäre. Im August 2012 wird die Schuldenkrise intensiv thematisiert. Weitere Schwerpunkte in den Jahren davor waren unter anderem die Vorwürfe des ehemaligen ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender über ein angebliches Spitzelsystem großer Parteien im Jahr 2010 oder der Streit um den Bau von Stuttgart 21 in 2011, wo sich die Medien großteilig auf ein Interview mit Bahn-Chef Rüdiger Grube bezogen. Anfang vergangenen Jahres stand vor allem die Trennung des Ehepaares Wulff im Fokus medialer Berichterstattung.

Die Studie

Der Berliner PMG Presse-Monitor hat Informationen darüber erhoben, welche unterschiedlichen Medien wie von anderen Berichterstattern, inklusive Hörfunk und TV, rezipiert wurden. Über eine Zählung und Auswertung von Zitaten in verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen wurde ermittelt, wie häufig sich Nachrichten auf andere Medien bezogen und welche thematischen Schwerpunkte insgesamt dominierten. Es wurden Daten aus der Zeit zwischen Juli 2009 und Dezember 2013 zusammengefasst.

Die Grafiken wurden von der Agentur Scholz & Friends bereitgestellt.

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