PR-Rat veröffentlicht aktualisierte KI-Richtlinie

PR-Ethik

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat am Dienstag eine erweiterte Richtlinie zum Umgang mit KI in der PR veröffentlicht. Die Neufassung soll eine berufsethische und strategische Orientierung für PR-Fachleute bieten, um KI systematisch, reflektiert und verantwortungsvoll entlang des gesamten Kommunikationsprozesses einzusetzen.

Die Richtlinie konzentriert sich auf vier Kernpunkte:

  1. Transparenz und Kennzeichnung von KI-generiertem Content
  2. Verantwortung und menschliche Aufsicht beim Einsatz von KI
  3. Gemeinsame Verantwortung von Auftraggebenden und Agenturen/ Dienstleistenden
  4. AI Literacy zur Sicherstellung von KI-Kompetenzen/Aus- und Weiterbildung

So wurde der Punkt „Wahrhaftigkeit“, der bereits in der erstmals im November 2023 veröffentlichten KI-Richtlinie des DRPR enthalten war, nun weiter ausgeführt. Jetzt heißt es dort unter anderem, dass Diskriminierung und Bias vermieden und auf diskursive Fairness geachtet werden solle. Der Rat betont nun auch, dass eine automatisierte Kommunikation vermieden werden solle. Wörtlich heißt es, der vollautomatisierte Einsatz von KI wie beispielsweise zur Ableitung einer Kommunikationsstrategie oder durch die Implementierung autonomer KI-Agenten sei kritisch zu prüfen. Strategie bleibe eine menschliche Denkleistung mit ethischer Verantwortung.

Um einen verantwortungsvollen Umgang mit KI zu ermöglichen, müssen laut DRPR KI-Kompetenzen kontinuierlich geschult werden.

Organisationen sollen eigene Leitlinien erarbeiten

Zentrale Regelungen wurden übernommen. Gekennzeichnet werden müssen demnach realistisch wirkende Bild-, Video- und Audio-Inhalte, die mit KI erstellt wurden, oder KI-generierte Texte, die nicht menschlich überprüft wurden.

Der DRPR rät Organisationen, die in der Kommunikation KI einsetzen oder KI-generierten Content anbieten, die Grundsätze der DRPR-KI-Richtlinie in organisationsspezifische Leitlinien zu überführen und diese transparent auf den eigenen Kanälen zu veröffentlichen. Die Richtlinie sei als lebendiges Regelwerk konzipiert, werde fortlaufend überprüft und bei Bedarf aktualisiert, betonte der PR-Rat.


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Elke Kronewald, Vorsitzende des DRPR, betonte, klare Regeln seien im Hinblick auf eine transparente Kennzeichnung und die Übernahme menschlicher Verantwortung erforderlich. Stefan Watzinger, stellvertretender Vorsitzender des DRPR, ergänzte: „Wir wollen Innovation ermöglichen, ohne dass die Glaubwürdigkeit von Kommunikation gefährdet wird. Die überarbeitete KI-Richtlinie schafft dafür die notwendige Orientierung und setzt verbindliche Leitplanken für den verantwortungsvollen Einsatz von KI in PR und Kommunikation.“

Die vollständige Richtlinie steht auf der Webseite des Rates und kann dort auch heruntergeladen werden.