Persönliche Beiträge von CEOs in den sozialen Netzwerken erhalten wesentlich mehr Aufmerksamkeit, erreichen breitere Stakeholder-Gruppen und erzielen ein höheres Engagement als die Inhalte auf Unternehmens- oder Markenkanälen. Das ist eines der Ergebnisse des Social-CEO-Report des Beratungsunternehmens FTI Consulting. Die große Mehrheit von Führungskräften gibt an, dass sich die Stakeholder-Beziehungen durch das Social-Media-Engagement von CEOs verbessert hätten. Insbesondere das Verhältnis zu den Mitarbeitern des eigenen Unternehmens habe profitiert. Die Performance europäischer CEOs variiert beträchtlich.
Es zeigt sich zudem, dass die derzeit drängendsten gesellschaftlichen Themen inzwischen im Fokus der Social-Media-Strategien vieler europäischer CEOs stehen. Dies gilt insbesondere für den Klimawandel. Mehr als 16 % aller Beiträge bezogen sich im Untersuchungszeitraum auf die globale Erwärmung. Mehr als die Hälfte (52 %) aller CEOs haben mindestens einmal zu diesem Thema gepostet. Unabhängig vom Thema zeigt sich: Wer seinen Posts eine besondere menschliche Note gibt und Inhalte direkt auf Personen bezieht, erhöht Reichweite und Engagement beträchtlich.
Einige DAX 40-CEOs landen auf Spitzenplätzen in dem Ranking. So führen Niklas Östberg (Delivery Hero), Roland Busch (Siemens) und Christian Klein (SAP) die Liste der am häufigsten postenden CEOs an, auf der auch Herbert Diess (Volkswagen) vertreten ist. Belén Garijo (Merck), Ola Källenius (Daimler) und Herbert Diess belegen Spitzenplätze unter den untersuchten europäischen Social CEOs mit dem höchsten Engagement. Der Report basiert auf einer Auswertung der Social-Media-Posts aller CEOs von FTSE 100-, CAC 40- und DAX 40-Unternehmen, die 2021 auf mindestens einem Kanal aktiv waren, einer inhaltlichen Netzwerkanalyse sowie einer internationalen Befragung von Führungskräften zu Einschätzung der Wichtigkeit von Social-CEO-Kommunikation für ihr Unternehmen.
CEOs, die am häufigsten posten
LinkedIn ist dabei nach wie vor die beliebteste Plattform. Von den CEOs, die aktiv in sozialen Kanälen vertreten sind, nutzen 96 Prozent LinkedIn. Twitter hingegen erleidet Einbußen bei der Beliebtheit. Nur 35 Prozent der aktiven CEOs nutzen diese Plattform. Neben der erhöhten Wahrscheinlichkeit von negativen Kommentaren, Missbrauch und Spam hat das einen einfachen Grund: Die durchschnittliche Anzahl der Follower von CEOs auf LinkedIn ist dreimal so hoch wie auf Twitter. Instagram (8%) und Facebook (2%) werden nur von einer sehr kleinen Zahl von CEOs aktiv bespielt.
Die Umfrage von FTI Consulting wurde online vom 3. bis 8. August 2021 durchgeführt. Die 2.131 Befragten, sind an der strategischen Ausrichtung ihres Unternehmens beteiligt. Die Forschung wurde in zehn Ländern durchgeführt. Die Befragten waren Vertreter von Wirtschaftsunternehmen mit einem weltweiten Umsatz von über fünf Millionen US-Dollar.
