Rainer Grill leitet die Öffentlichkeitsarbeit bei dem Maschinenbauer Ziehl-Abegg. Er beschäftigt sich intensiv mit generativer künstlicher Intelligenz. Im Beruf setzt er KI regelmäßig ein, etwa für Entwürfe von Pressemitteilungen, die musikalische Untermalung des firmeneigenen Tiktok-Accounts oder bei der Planung von Veranstaltungen. Auf Linkedin, wo er mehr als 20.000 Follower hat, berichtet er regelmäßig von seinen Erfahrungen.
Flux AI
Dafür setze ich es ein: Flux AI ist ein KI-Tool, das aus Textbefehlen Bilder erstellt. Und genau dafür nutze ich es – zur Bilderstellung. Im Wesentlichen verwende ich die Bilder als optischen Hook für meine Linkedin-Posts. In der Öffentlichkeitsarbeit setze ich KI-Bilder nicht ein.
Das ist gut: Ich habe dem Modell mein Konterfei und meine Figur antrainiert.
Das nervt: Wenn mehrere Menschen auf dem Bild sind, sehen die meisten oder alle mir sehr ähnlich.
Das kostet es: Für eine kommerzielle Nutzung verlangen die Anbieter ab 9,37 US-Dollar im Monat bei jährlicher Zahlweise.
Verblüffende Ähnlichkeit: Bilderstellung mit Flux. © Rainer Grill
NotebookLM
Dafür setze ich es ein: NotebookLM, der KI-Assistent von Google, ist eigentlich als Recherchetool gedacht, lässt sich aber vielseitig einsetzen. Ich nutze ihn zur Erstellung von Podcasts.
Das ist gut: Bislang war das Tool nur auf Englisch verfügbar, seit Kurzem bietet es Audioausgaben in mehr als 50 Sprachen – darunter Deutsch.
Das nervt: Englische Begriffe werden in deutschen Podcasts nicht korrekt ausgesprochen. Problematisch sind auch Begriffe in Versalien.
Das kostet es: Es braucht ein Google-Konto. Drei Podcasts pro Tag sind kostenfrei.
Veo 3
Dafür setze ich es ein: Über Gemini nutze ich Veo 3, ein KI-Tool von Google, mit dem sich hochwertige Kurz-Videos generieren lassen.
Das ist gut: Videos werden mit Sound erstellt.
Das nervt: Bei vielen Beschriftungen klemmt es noch an der Rechtschreibung.
Das kostet es: Drei Videos pro Tag sind kostenfrei, man braucht aber einen kostenpflichtigen Google AI-Account (über Gemini ab 21,99 Euro pro Monat).
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Suno
Dafür setze ich es ein: Suno AI ist ein Tool, mit dem sich mittels Texteingabe Musik erstellen lässt.
Das ist gut: Das Tool eignet sich hervorragend, wenn man Gema-freie Musik benötigt.
Das nervt: Die Bezeichnung der Musikstile ist gewöhnungsbedürftig. Wenn ich beispielsweise Hip Hop eingebe, ist jeder zweite Song eher eine Ballade.
Das kostet es: Wer das Tool kommerziell nutzen will, muss bezahlen. Für 10 US-Dollar pro Monat (8 Dollar bei jährlicher Zahlweise) kann man bis zu 500 Songs monatlich generieren.
Deepseek
Dafür setze ich es ein: Deepseek kommt aus China und ist ein Chatbot, ähnlich wie ChatGPT. Ich nutze vor allem die „Deepthink“-Funktion.
Das ist gut: Mit Deepseek lässt sich sehr gut sparren. Das „laute“ Denken bietet eine gute Grundlage für weitere eigene Recherche.
Das nervt: Das Tool hat die Tendenz, stark zu halluzinieren.
Das kostet es: Deepseek lässt sich kostenfrei nutzen.
Mehr Tipps im Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz finden Sie in der Reihe How-to GenAI.