Mit seiner Agentur Rlvnt unterstützt Matthias Biebl Unternehmen unter anderem bei der Implementierung von künstlicher Intelligenz in ihrer Kommunikation. Biebl hat ein Studium zu KI am Massachusetts Institute of Technology (MIT) absolviert. Hier stellt er fünf Tools vor, die er häufig nutzt – und sagt, wo ihre Stärken und Schwächen liegen.
ChatGPT (Team)
Dafür setze ich es ein: ChatGPT ist ein universeller Chatbot, den ich als täglichen Sparringspartner in der Arbeit einsetze.
Das ist gut: Für mich ist ChatGPT nach wie vor einer der besten multimodalen Chatbots, der sich mit Funktionen wie Websearch, Deep Research, Bildgenerierung und Data Analysis als universelles Tool einsetzen lässt. Besonders schätze ich die Arbeit mit „Projekten“: Diese bieten die Möglichkeit, Dokumente als gemeinsamen Kontext zu nutzen und Konversationen, die zu einem Thema gehören, an einem Ort zu speichern.
Das nervt: Leider gibt es immer noch keine Möglichkeit, die eigenen Daten auf Servern in Europa zu speichern, obwohl OpenAI dies schon länger angekündigt hat.
Das kostet es: 25 Dollar monatlich pro Team-Lizenz (Mindestabnahme: 2 Lizenzen) bei jährlicher, 30 Dollar bei monatlicher Zahlungsweise.
Langdock
Dafür setze ich es ein: Langdock, das „deutsche ChatGPT für Unternehmen“, nutze ich vor allem für die Erstellung professioneller KI-Assistenten, die höchsten Standards in punkto Datensicherheit und Datenschutz genügen sollen.
Das ist gut: Langdock bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Sprachmodelle zu nutzen oder eigene Sprachmodelle zu integrieren. Gerade mit Blick auf Risikomanagement und Unabhängigkeit von den USA ein wichtiges Feature. Darüber hinaus lassen sich bei KI-Assistenten einige professionelle Einstellungen vornehmen, zum Beispiel die Wahl der „Temperatur“ (Parameter für die Kreativität), und nicht nur Dateien, sondern sogenannte Vektoren (statistische Repräsentationen von Texten und Inhalten) als Kontext hochladen.
Das nervt: Leider verarbeitet Langdock weniger Kontext in einem Dialog als zum Beispiel ChatGPT. Das kann gerade bei längeren Konversationen und umfangreichen Dokumenten ein Problem werden.
Das kostet es: 25 Euro pro Nutzer monatlich.
n8n
Dafür setze ich es ein: n8n ist ein sehr wirkungsvolles und flexibles Framework, um automatisierte Workflows oder KI-Agenten zu erstellen und mit externen Tools zu verbinden.
Das ist gut: Im Gegensatz zu Anbietern wie Make oder Zapier ist n8n ein Open-Source-Projekt und kann auch lokal installiert und betrieben werden. Damit wandern keine Daten an externe Anbieter. Sehr schön: n8n verfügt über eine einfache Export- und Importfunktion, mit denen selbst die komplexesten Workflows geteilt werden können. Im Internet sind zahlreiche Programmierungen zu finden, die einfach übernommen werden können.
Das nervt: n8n ist ein sehr „mächtiges“ Tool, das unglaublich viele Möglichkeiten bietet. Es richtet sich aber eher an Entwicklerinnen und Entwickler und lässt sich nicht wirklich intuitiv oder ohne Programmierkenntnisse bedienen. Tipp: ChatGPT kann meistens helfen.
Das kostet es: ab 20 Euro bei jährlicher, 24 Euro bei monatlicher Zahlungsweise.
Krea.ai
Dafür setze ich es ein: Immer, wenn es um Bilder und Videos geht – vor allem, wenn diese mit eigenen Daten vortrainiert werden sollen –, kommt Krea.ai zum Einsatz. Es ist eines der umfangreichsten Tools zur Erstellung kreativer Assets.
Das ist gut: Bildgenerierung und Bearbeitung in Echtzeit mit einem sogenannten „Realtime Canvas“, der zusätzlich zum Prompt, also der sprachlichen Beschreibung des Bildes, auch visuelle Vorgaben ermöglicht, die beispielsweise die Bildkomposition steuern können. Sehr nützliche Upscaling-Funktion, mit der man die Bilder in punkto Auflösung und Detailgrad finalisieren kann.
Das nervt: Krea.ai räumt sich selbst so gut wie alle Rechte an den Inhalten ein, die man hochlädt – und zwar auch dann noch, wenn der eigene Account gelöscht wurde.
Das kostet es: ab 8 Dollar pro Monat bei jährlicher, 10 Dollar bei monatlicher Zahlungsweise.
DeepL Write
Dafür setze ich es ein: DeepL Write ist für mich nach wie vor ein unverzichtbares Tool, um Texten ihren letzten Schliff zu geben – egal, ob ich diese selbst oder mit Unterstützung von KI erstellt habe.
Das ist gut: Ich nutze DeepL Write auch gerne, um selbstgeschriebene englischsprachige Texte grammatikalisch und stilistisch optimieren zu lassen.
Das nervt: Leider gehen beim Copy-and-Paste-Prozess beispielsweise aus Word in die Desktop-App die Formatierungen verloren.
Das kostet es: 10 Euro monatlich pro Nutzer bei jährlicher, 15 Euro bei monatlicher Zahlungsweise.
Mehr Tipps im Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz finden Sie in der Reihe How-to GenAI.