Zum dritten Mal in Folge steht RWE-CEO Markus Krebber an der Spitze des LinkedIndex. Hierbei handelt es sich um ein Ranking der Agentur Palmer Hargreaves, für das die Kommunikationsberatung das Linkedin-Verhalten von CEOs deutscher HDAX-Unternehmen analysiert. Der Index umfasst Unternehmen, die in DAX, MDAX und TecDAX enthalten sind. Für 2025 wurden 2.566 Beiträge, 57.747 Eigeninteraktionen und rund 2,2 Millionen Publikumsreaktionen ausgewertet – von 57 aktiven CEOs. In die Wertung eingeflossen sind fünf Erfolgsfaktoren: Follower, Engagement-Rate, Beitragshäufigkeit, Audience Activity und Owner Interactions.
Krebber positioniere sich mit Beiträgen zur Energiewende und Versorgungssicherheit als Architekt der Transformation – sachlich, engagiert und lösungsorientiert, heißt es zur Top-Platzierung des RWE-Chefs. Auf Rang zwei folgt erneut Tim Höttges, CEO der Deutschen Telekom. Er nutze die Plattform für technologiegetriebene Themen und gesellschaftspolitische Impulse. Seine Beiträge würden strategische Tiefe mit empathischer Sprache verbinden. Auf Platz drei liegt Daniel Grieder, CEO von Hugo Boss. Mit starkem Storytelling und internationalem Markenflair zeige er, wie Vorstandskommunikation heute auch als Lifestyle-Narrativ funktionieren könne. Grieder positioniere sich als Markenarchitekt.
Mit Michael Sen (Fresenius), Markus Kamieth (BASF) und Dominik von Achten (Heidelberg Materials) rücken drei neue CEOs in die Top Ten auf – jeder mit klarer Strategie und sichtbarem Profil. Sen punkte mit gesteigerter Publikumsaktivität; von Achten mit Interaktionstiefe; Kamieth zeige, wie gute Linkedin-Kommunikation auch bei einem CEO-Wechsel nahtlos weitergeführt werden könne. Carsten Knobel von Henkel landet ebenfalls in der Spitzengruppe. Sein Fokus: Unternehmenskultur, Diversität und soziale Verantwortung.
Relevanz für das Publikum
Der wichtigste Erfolgsfaktor sei die Relevanz für das eigene Publikum, schreiben die Studienautoren. Wenn Beiträge auf die Erwartungshaltung und die Interessen der Stakeholder zugeschnitten würden, könnten selbst trockene Themen starke Reichweiten erzielen. Christian Klein (SAP) hätte deshalb mit zwei Beiträgen zur strategischen Partnerschaft mit AWS und NVIDIA die höchste Interaktion erreicht. Roland Busch (Siemens) folge mit einem KI-Post zur AWS-Kooperation, der durch persönliche Einblicke und visuelle Nähe punkte. Ankündigungen von technologischen Partnerschaften seien insgesamt sehr erfolgreich. Die Vernetzung großer Tech-Player und die Integration von KI in Unternehmensprozesse seien die Topthemen der Business-Community, heißt es in der Auswertung der Studie.
Die Auswertung gibt auch Aufschluss darüber, wie häufig CEOs posten (siehe Grafik). An der Spitze dieses Rankings steht mit deutlichem Abstand Sebastian Ebel, CEO von TUI. Er teilt vor allem Eindrücke von unterwegs im Text-Bild-Format. Mit 185 Beiträgen hat kein anderer CEO 2024 so häufig gepostet wie er. Es folgen Markus Steilemann von Covestro mit 115 Posts, Leo Birnbaum von E.ON mit 114, Ola Källenius von Mercedes-Benz mit 108 und Markus Krebber mit 95 Beiträgen.
Der RWE-Chef liegt auf Platz zwei bei den Eigeninteraktionen. Hier nimmt Dominik von Achten, CEO von Heidelberg Materials, den Spitzenplatz ein. „Neben unzähligen Reaktionen verteilt von Achten im eigenen Netzwerk fast genauso viele Kommentare und betreibt unter seinen eigenen Beiträgen umfassendes Community Management“, heißt es in der Pressemitteilung zur Studie.
Im gesamten Sample habe sich ein Trend gezeigt: Immer mehr Vorstände würden regelmäßig posten, mit neuen Formaten experimentieren und aktiv den Austausch mit ihren Netzwerken suchen. Die Zahl der Beiträge blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant – doch Reichweite, Engagement und Dialogintensität steigen deutlich an. CEO-Kommunikation auf Linkedin werde zunehmend strategischer, geplanter und vielfältiger, lautet ein Fazit der Studienautoren.
Die komplette Studie steht unter www.linkedindex.de zur Verfügung.