Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Social-Media-Kommunikation ist für viele B2B-Unternehmen zu einem wichtigen Werkzeug geworden. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Ausgabe einer Langzeit-Untersuchung, die der „Erste Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ jährlich durchführt. In diesem Jahr wurden zwischen Juni und August 780 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Erstmals stand auch ihr KI-Nutzungsverhalten im Fokus.
Demnach setzen rund 83 Prozent der befragten Unternehmen künstliche Intelligenz regelmäßig ein. So würden sie den Arbeitsaufwand reduzieren, effizientere Prozesse schaffen und die Qualität der Social-Media-Präsenz erhöhen. 76 Prozent der Unternehmen verfassen mithilfe von KI Social-Media-Beiträge, fast ein Drittel erstellt Grafiken. 36 Prozent der Befragten nutzen KI für die Themenfindung. 18 Prozent planen sogar ihre gesamten Inhalte mithilfe smarter Algorithmen.
Social-Media-Präsenz hoch wie nie
Fast alle befragten B2B-Unternehmen sind auf Social Media aktiv (in Deutschland 97,4 Prozent) – so viele wie nie seit Beginn der Erhebungen vor 13 Jahren. Die wichtigste Plattform ist weiterhin Linkedin (95 Prozent), gefolgt von Instagram (73 Prozent) und Facebook (68 Prozent). Deutlich an Relevanz verloren haben die Plattformen X (19 Prozent, minus 12,5 Prozentpunkte) und Xing (27 Prozent, minus 15 Prozentpunkte).
Besonders aktiv auf Social Media ist die IT- und Telekommunikationsbranche, während Beratungsunternehmen, der Bildungssektor sowie das Segment Dienstleistung und die Finanzwirtschaft laut Studienleiterin Jacqueline Althaller an Terrain verloren haben.
Kundenansprache und Recruiting sind für die B2B-Unternehmen die wichtigsten Motive für ihre Social-Media-Präsenz. Human Resources, im vergangenen Jahr erstmals als Akteur sichtbar geworden, hat sich als einer der wesentlichen Treiber etabliert.
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Die Erkenntnis, dass die Sozialen Medien zum Unternehmenserfolg beitragen, hat sich im Jahresvergleich sehr deutlich auf 44 Prozent erhöht (2023: 28 Prozent). Nur noch 28 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, die Nutzung von Social Media beanspruche zu viel Zeit. Im Vorjahr vertraten noch rund 49 Prozent diese Meinung. Allerdings ist die Angst vor negativen Postings doppelt so groß wie im Vorjahr.
Deutlich angestiegen ist entsprechend auch der Einsatz von Agenturen. Mehr als 82 Prozent der Unternehmen setzen auf externe Unterstützung (2023: 78,5 Prozent). Das durchschnittliche Monatsbudget bleibt dabei stabil bei 5.000 Euro. Es gibt jedoch einen leichten Anstieg an Unternehmen, die mehr als 25.000 Euro pro Monat investieren.
Bedeutung von Corporate Influencern steigt
Die Kommunikation ist auf die Heimatmärkte ausgerichtet. Gleichzeitig adressierten die Unternehmen über alle drei Länder hinweg die globalen Märkte und die Vereinigten Staaten viel stärker als noch im Vorjahr.
Als größte Herausforderungen sehen die Befragten Ressourcen sowie fehlendes Know-how. Social-Media-Manager beklagen eine zu restriktive Unternehmenskultur und -policy. Gleichzeitig erhalten Mitarbeitende mehr Freiheiten. So zeigte sich der Studie zufolge, dass vor allem bei großen Unternehmen die Skepsis gegenüber Corporate Influencern sinke.
Die Ergebnisse der Studie können hier heruntergeladen werden.