Wie viel generative künstliche Intelligenz steckt in Pressemeldungen von Unternehmen? Einen Hinweis gibt eine vor Kurzem publizierte Studie aus den USA, die Texte aus insgesamt vier Bereichen (Stellenanzeigen, Unternehmensmeldungen, Verbraucherbeschwerden und Pressemitteilungen der Vereinten Nationen) untersucht haben. Demnach waren bis September vergangenen Jahres rund ein Viertel der von US-Unternehmen veröffentlichten Pressemitteilungen durch KI erstellt oder stark bearbeitet.
Forschende der US-Universitäten Stanford, Washington und Emory (Atlanta) haben dafür mehr als 537.000 Pressemitteilungen von Unternehmen analysiert, die zwischen Januar 2022 und September 2024 auf den großen US-Portalen Newswire, PR Newswire und PR Web veröffentlicht wurden. Dabei stellten sie fest, dass nach Einführung von ChatGPT im November 2022 der Anteil an KI-generierten Meldungen zunächst stark zunahm und sich dann auf einem gewissen Niveau einpendelte.
Vor allem kleine und junge Firmen setzen auf KI
Die Forschenden nutzten ein zuvor entwickeltes statistisches Modell, um festzustellen, welcher Anteil der Texte mithilfe eines sogenannten Large Language Models (LLM) wie ChatGPT geschrieben oder zumindest deutlich verändert wurde. Dazu analysierten sie Merkmale, die typisch für KI-generierte Texte sind, wie etwa eine bestimmte Wortwahl oder Formulierungen. Anschließend verglichen sie die Pressemitteilungen nach verschiedenen Themenbereichen.
KI wird demnach seit Anfang 2023 bei der Texterstellung breiter genutzt. Seitdem stieg die Nutzung zunächst stark an und stabilisierte sich im Jahr 2024 bei etwa 24 Prozent. KI kam öfter bei Wirtschafts- und Tech-Themen zum Einsatz als bei Pressemitteilungen aus dem Kultur-Bereich. Kleinere und jüngere Firmen nutzten LLMs häufiger als größere und etablierte Unternehmen.
Dass die Quote an KI-Pressemitteilungen im Jahr 2024 nicht weiter anstieg, führen die Forschenden unter anderem auf die Vermutung zurück, dass Large Language Models stetig besser würden und Texte generierten, die sich immer schwieriger von der menschlichen Schreibe unterscheiden ließen. Die tatsächliche Quote an KI-generierten Texten könnte inzwischen also höher liegen.
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