Im direkten Parteienvergleich liegen die Grünen mit 1,2 Millionen Euro für insgesamt über 6.000 Anzeigen auf Meta-Kanälen deutlich vorne. Dahinter folgt die FDP mit über 500.000 Euro Ausgaben für 2.000 Anzeigen. Die CDU hat für 2.300 ausgespielte Anzeigen rund 100.000 Euro weniger ausgegeben. Noch günstiger kommt die SPD weg: 300.000 Euro Ausgaben für über 2.600 Anzeigen.
Über vier Millionen Euro für Anzeigen
Im Zeitraum vom 14. Januar bis 12. Februar haben 14 der 29 zur Bundestagswahl antretenden Parteien insgesamt mehr als drei Millionen Euro für Anzeigen bei Facebook und Instagram ausgegeben. Während die Grünen (plus 419.000 Euro) und Volt (plus 581.000 Euro) ihre digitalen Werbeausgaben im Vergleich zu 2021 deutlich gesteigert haben, haben CDU/CSU (minus 392.000 Euro) und SPD (minus 370.000 Euro) gekürzt. Im gesamten Vergleich mit 2021 sind die Ausgaben der Parteien für digitale Werbung um 665.000 Euro gestiegen. Zwei Wochen vor der Wahl lagen sie bei 4,8 Millionen Euro.
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Die beiden Forscher Fabio Votta (AlgoSoc Konsortium an der Universität Amsterdam) und Simon Kruschinski (Universität Mainz) haben die Anzahl der Anzeigen und Werbekunden sowie die Ausgaben der unterschiedlichen Parteien auf einem Dashboard für die von der EU kofinanzierten Initiative „Who targets me“ zusammengefasst. Sie verfolgen mit diesem Projekt die Online-Werbeausgaben von über 100.000 Werbetreibenden von 650+ Parteien in über 50 Ländern.
Minimale Anzahl an KI-generierten Beiträgen
Lediglich 0,6 Prozent aller untersuchten Beiträge sind KI-generiert. Hierbei liegt die AfD bei der absoluten Anzahl mit insgesamt 30 Beiträgen klar vorne. Danach folgen die Partei des Fortschritts (PdF) mit acht und die Union mit sieben KI-Beiträgen. Mit über 50 Prozent prozentualem Anteil an KI-Beiträgen gemessen an der Gesamtzahl liegt die PdF vorne, knapp dahinter landet die Piratenpartei, die ein 50:50-Verhältnis aufweist. Die Beiträge der AfD, die bei der absoluten Zahl der KI-Posts vorne liegt, sind im Gesamtvergleich nur zu 2,83 Prozent KI-generiert. Künstliche Intelligenz wurde zu über 90 Prozent für Bilder verwendet. Bei 86 Prozent aller KI-Beiträge gab es keine Kennzeichnung.
Mithilfe des CampAIgn Tracker – einer von der Baden-Württemberg-Stiftung finanzierten Plattform – prüfen die Forscher Votta und Kruschinski, ob bei unbezahlten Beiträgen und Werbeanzeigen KI genutzt wurde und in welchem Kontext. Dafür erfassen sie mithilfe eines zweistufigen Verfahrens über 3.000 Accounts der Parteien und Spitzenkandidierenden von SPD, CDU/CSU, FDP, Grünen, der Linken, AfD, BSW, Freie Wähler, Tierschutzpartei, Partei des Fortschritts, die Basis, VOLT, Piraten, Bayernpartei, V-Partei, und NPD/Heimat (und viele weitere Kleinstparteien). Für die Auswertungen werden die Accounts der Parteien auf Bundes-, Landes- und Lokalebene analysiert.